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Naturheilpraxis "Heilpraktikerin"

Cranio-Sacral-Therapie

| Nadja Cavallaro | Magazin

Natürliche Antibiotika: Knoblauch, Thymian, Oregano & mehr


Natürliche Antibiotika – die Kraft aus der Natur

Schon lange bevor die moderne Medizin synthetische Antibiotika entwickelte, nutzten Menschen Pflanzen, Kräuter und Lebensmittel, um Infektionen zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken. Zu den bekanntesten natürlichen Antibiotika zählt Knoblauch – doch auch andere Pflanzen wie Thymian, Oregano, Kapuzinerkresse oder Meerrettich besitzen stark antibakterielle und antivirale Eigenschaften.

Knoblauch – der Klassiker

Knoblauch enthält die schwefelhaltige Verbindung Allicin, die beim Schneiden oder Pressen freigesetzt wird. Allicin wirkt antibakteriell, antiviral und antifungal. Traditionell wird Knoblauch bei Infekten der Atemwege, Blasenentzündungen oder auch zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

  • Anwendung: Knoblauch kann roh, gekocht oder als Tinktur bzw. Kapsel eingenommen werden. Am stärksten wirkt er roh, z. B. zerdrückt im Essen oder mit etwas Honig.
  • Kontraindikationen: Menschen mit empfindlichem Magen, Reizdarm oder Gallenproblemen sollten vorsichtig sein, da Knoblauch Blähungen und Magenbeschwerden verstärken kann. Auch bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnern (z. B. Marcumar, ASS in hoher Dosis) ist Vorsicht geboten, da Knoblauch die Blutgerinnung zusätzlich hemmt.

Weitere natürliche Antibiotika

  • Thymian: Wirkt stark gegen Bakterien und Viren, vor allem bei Husten und Bronchitis. Anwendung als Tee, Inhalation oder ätherisches Öl.
  • Oregano: Oregano-Öl enthält Carvacrol und Thymol – kraftvolle Wirkstoffe gegen Bakterien und Pilze. Wird innerlich (in verdünnter Form!) oder äußerlich bei Hautinfektionen eingesetzt.
  • Kapuzinerkresse & Meerrettich: Diese Kombination wird in der Pflanzenheilkunde als pflanzliches Antibiotikum genutzt. Besonders wirksam bei Infekten der Atem- und Harnwege.
  • Honig (besonders Manuka-Honig): Schützt Wunden vor Infektionen, wirkt heilungsfördernd und antibakteriell.

Kontraindikationen und Vorsicht

Auch wenn diese Mittel natürlich sind, bedeutet das nicht, dass sie für jeden ungefährlich sind:

  • Ätherische Öle (z. B. Oregano- oder Thymianöl) dürfen nicht unverdünnt angewendet werden, da sie Schleimhäute reizen.
  • Schwangere, Stillende und Kinder sollten bestimmte Pflanzen nur nach Rücksprache verwenden.
  • Allergien und Unverträglichkeiten sind immer möglich.
  • Bei schweren Infektionen darf der Einsatz von Naturheilmitteln kein Ersatz für ärztliche Behandlung sein, sondern eine Begleitung.

Fazit

Natürliche Antibiotika können das Immunsystem auf sanfte Weise unterstützen und Infektionen vorbeugen oder in frühen Stadien lindern. Knoblauch ist hier ein bewährter Klassiker, doch auch Thymian, Oregano oder Kapuzinerkresse besitzen beeindruckende antibakterielle Kräfte. Wichtig bleibt, die richtige Anwendung zu kennen und mögliche Kontraindikationen zu beachten – dann können diese Pflanzen ein wertvoller Teil der Hausapotheke sein.

Knoblauch / Allicin

  1. Ankri, S., & Mirelman, D. (1999). Review: Antimicrobial properties of allicin from garlic. Microbes and Infection, 1(2), 125-129. Diskutiert die Wirkung von Allicin auf Bakterien, Pilze und Viren. PubMed
  2. Reiter, J., et al. (2020). Allicin, a natural antimicrobial defence substance from garlic. Chemie etc. (Review-Artikel) ScienceDirect
  3. Studie zur Wirkung von Knoblauchextrakt gegen MRSA: z. B. Antibacterial Activity of the Allium sativum Crude Extract against Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus (2024) Journal of Pure and Applied Microbiology

Oregano / Carvacrol und Thymian

  1. Leyva-López, N., et al. (2017). Essential Oils of Oregano: Biological Activity beyond Their Antimicrobial Activity. Review über antimikrobielle, antivirale und fungizide Eigenschaften. PubMed Central
  2. Li, Y. et al. (2025). Antimicrobial activity of Origanum vulgare L. essential oil – Bestimmung u.a. der chemischen Zusammensetzung, Wirksamkeit gegen verschiedene Mikroorganismen. PLOS
  3. “A Focused Insight into Thyme: Biological, Chemical, and Therapeutic Properties” (Halat et al., 2022) – diskutiert bakterielle, antivirale Effekte von Thymian und seinen Inhaltsstoffen. PubMed Central
  4. Studie: In vitro antiviral activities of thymol … gegen Influenza und SARS-CoV-2 etc. Mostafa-Hedeab et al. (2025) Nature

Kapuzinerkresse & Meerrettich (Tropaeolum majus & Armoracia rusticana)

  1. Uniklinik Freiburg. Kapuzinerkresse plus Meerrettichwurzel. Überblick der Phytotherapie bei Infektionen der Atemwege; Wirkung breit gegen Erreger, antiviral, antientzündlich etc. uniklinik-freiburg.de
  2. Phytotherapie bei Infektionen der Blase und der Atemwege. Universimed/Phytotherapie Artikel: ITC (Isothiocyanate) aus diesen Pflanzen sind antibakteriell und antiadhäsiv. Standard portal
  3. I-Studie: Albrecht U., et al. – Kombination Tropaeolum majus und Armoracia rusticana zur Behandlung der akuten Bronchitis. Phytomedicine 2023;116:e154838. ikim.unibe.ch

Honig, insbesondere Manuka-Honig

  1. Johnston, M. et al. (2018). Antibacterial activity of Manuka honey and its components. Zeigt, wie Manuka-Honig je nach UMF gegen verschiedene Bakterien wirkt. PubMed Central
  2. Nolan, V.C., et al. (2020). Clinical Significance of Manuka and Medical-Grade Honey. Systematischer Review über die Wirksamkeit gegen multiresistente Keime etc. PubMed Central
  3. Studie: Manuka honey as a non-antibiotic alternative against wound infections … Onyango et al. (2024) Frontiers

Kontraindikationen und Sicherheit

  • Studien zu ätherischen Ölen und Thymianöl zeigen z. B. Reizungen der Schleimhäute und mögliche Toxizität bei hoher Dosierung. (siehe Reviews z. B. Vassiliou et al. 2023) MDPI
  • Studien zu Honig zeigen, dass bei offenen Wunden oder bei Kindern (z. B. wegen Botulismusrisiko) Vorsicht besteht. Viele Studien sind In-vitro oder in Tiermodellen. Klinische Evidenz ist oft begrenzt. (siehe Reviews bei Manuka-Honig)

 


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